Bevor Handfeuerwaffen publik wurden, wurden Gefechte mit Waffen mit blanker Klinge ausgetragen. Speziell ab dem 17. Jahrhundert verloren diese weitgehend ihre militärische Bedeutung. Davor waren sie Angriffs- und Verteidigungswaffen, die in der Handhabung und Funktionalität stets weiterentwickelt und verbessert wurden. Bedeutende Fechtschulen im 15. Jahrhundert waren in Deutschland, in Nürnberg und Augsburg zu finden.

Hans Talhoffer

Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kunst des Fechtens zu Kriegszwecken und für Turniere erlernt. Auch in Schulen wurde Fechten unter einem Schirmmeister gelehrt. Ein bekannter deutscher Schirm-und Fechtmeister war Hans Talhoffer, der einer der bekanntesten mittelalterlichen Fechtmeister war. Er war Berater bei Gerichtskämpfen, für Kampf- und Kriegskunst sowie Ausbilder für Duelle und Turniere. Hans Talhoffer war ein gebildeter Mann, der etliche Bücher zur Fecht- und Kriegskunst verfasst hat. Noch heute orientiert man sich bei Mittelalter-Turnieren an Talhoffer. Seine Bücher bilden eine wichtige Grundlage.

Fechten in der Antike

Das elegante Fechten, das es heute gibt, war im Mittelalter nicht möglich. Hier ließen schwere Waffen und bewegungshemmende Helme, Panzer und Schilde keine schnellen Aktionen zu.

In Asien beispielsweise wurde das Stockfechten, wie das japanische Kendo, betrieben. Die Ägypter, so hieß es, fochten zur Verteidigung mit Bronzeschwertern und zu Übungszwecken mit Holzschwertern oder Papyrusstängeln.

Fechten im Mittelalter

Im frühen Mittelalter wurden die Ritter bewaffnet. Das hatte zur Folge, dass sportliches Fechten gar nicht erst aufkam. Durch das Aufkommen der Infanterie im 14. und 15. Jahrhundert wurden die Menschen agiler. Soldaten waren darauf bedacht, gegnerischen Schläge und Hiebe abzuwehren. Die Bedeutung des Fechtens verschwand durch das Aufkommen der Feuerwaffen. Dennoch entstanden örtliche Fechtschulen, die sich vorwiegend auf aristokratische Kreise beschränkten.

1700 kam es zu einem Aufschwung des Fechtens, denn hier waren schnelle Bewegungen möglich, was den fechtsportlichen Anreiz erhöhte.