Der erste Fechtverein in Deutschland wurde 1862 in Hannover gegründet. Erste Meisterschaften fanden 1896 in Berlin statt. Speziell durch die Turnerbewegung wurde das Fechten in Deutschland gefördert. Auch in Theaterstücken und auf Bühnen wurden durch Fechten eindrucksvolle Kämpfe dargestellt.

Der Deutsche Fechter-Bund (DFB) ist der Dachverband für den deutschen Fechtsport. Bei Olympischen Spielen gehört Deutschland zu den fünf erfolgreichsten Nationen. Deutsche Fechter und Fechterinnen sind seit jeher gut in Form und spielen eine bedeutende Rolle. Die Fechterin Britta Heidemann und der Florettfechter Benjamin Kleibrink gewannen 2008 in Peking Goldmedaillen.

Modernes Fechten in Deutschland

Zum Ende des 19. Jahrhunderts basierte das Fechten in Deutschland auf dem studentischen Mensur- und dem militärischen Zweckfechten. Mit der Gründung der Vereine kam jedoch die Wende. Fechtklubs wurden in Hannover und Frankfurt gegründet. Die ersten Meisterschaften fanden 1866 statt. Jedoch kam das deutsche Fechten nicht an den eleganten italienischen Stil heran. Der Offenbacher Säbelfechter Jakob Erckrath lernte indessen das fortschrittliche italienische Fechten auf seinen Reisen kennen. Und holte 1899 den italienischen Meister Arturo Gazzera nach Offenbach.

Gründung Deutscher Fechter-Bund

Ebenso wurde auf die Initiative von Jakob Erckrath 1911 der DFB gegründet. Jakob Erckrath bemühte sich sehr um die internationale Einbindung des deutschen Fechtens. In seiner aktiven Zeit holte er bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 Gold mit der Säbelmannschaft. Die Gründung des Féderation International d’Escrime (FIE) 1913 geschah ebenfalls auf Initiative Jakob Erckraths.

Der DFB wurde 1920 und 1924 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Internationale Erfolge erreichte Deutschland 1928, 1932 und 1936 mit Helene Mayer und Erwin Casmir.

Durch die alliierten Siegermächte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für Deutschland ein Fechtverbot erlassen. Enthusiastische Fechter trainierten jedoch im Geheimen weiter. Das Fechtverbot wurde 1949 aufgehoben. Heutzutage gibt es in Deutschland mehr als 550 Vereine.

Fechten in der DDR

Hier genoss das Fechten keinen so großen Stellenwert. Die Sektion Fechten wurde in der DDR 1951 gegründet. In Eisenach wurden 1954 die DDR-Meisterschaften im Fechten ausgetragen, die Mannschaftsmeisterschaften im gleichen Jahr in Leipzig. 1957 wurde der Deutsche Fechtverband (DFV) gegründet. Dieser vertrat 1958 an die 3.800 Fechter. Mit den Jahren wuchs die Zahl der Mitglieder. Die staatliche Unterstützung für den Sport war mehr als dürftig und das Material knapp, daher ließen die Erfolge auf sich warten. Bekannte Größen waren die Florett-Fechterin Mandy Niklaus, die 1982 Dritte bei den Weltmeisterschaften in Rom wurde, und der Fechter Udo Wagner, der 1988 olympisches Silber in Seoul gewann.1991 wurden der DVF und DFB vereinigt.

Fechtnation Deutschland

Deutsche Fechter gehören heute zu den erfolgreichsten der Welt. Das erfolgreichste Fechter-Jahr war die Olympiade in Seoul 1988. Die Deutschen gewannen hier sage und schreibe acht olympischen Medaillen im Fechten.

Fechten für den Nachwuchs

Kinder, die sich für das Fechten begeistern, können damit etwa ab dem achten Lebensjahr in einem Verein beginnen. Fechten ist eine Sportart für Mädchen und Jungen. Mit der Grundausbildung werden motorische und koordinative Fähigkeiten vermittelt. Auch für Kinder ist das Fechten eine sportliche Herausforderung, die Körperspannung erfordert. Es werden ebenso die Feinmotorik, die Reaktion und die Konzentration gefördert. Auch Interessierte mit einem Handicap können das Fechten erlernen.